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Auf den Spuren des 2. Grössten Nagetieres der Welt in Ruggell!

Mittwoch, 18.05.2016
Der Biber – Vegetarier, Holzfäller und Wasserbauer – Baumeister der Wildnis

Die Kinder- und Jugendtierschutzgruppe war unterwegs mit Monika Gstöhl (Biologin) und konnte leider an diesem wunderschönen sonnigen Nachmittag keinen Biber sehen, da das Säugetier erst in der Dämmerung zum Vorschein kommt. Doch beim Möhlebach entlang gab es viele Biberspuren zu sehen: Staudämme, angenagte Bäume, gefällte Bäume…somit entsteht ein neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere: wie zum Beispiel verschiedene Vogelarten, Schmetterlinge, Frösche, Kröten, Ringelnatter, Libellen, Bachforelle usw.


Was nicht passt, wird passend gemacht, so das Motto des Bibers. Seine Gestaltungskraft bringt jedoch auch Konflikt mit dem Menschen: die Nagetiere fällen Nutzholz, untergraben Dämme, Deiche und flussnahe Äcker, sie stauen Entwässerungsgräben und fressen Feldfrüchte. So hat die Rückkehr des Bibers zwei Seiten: sie lässt und staunen, wie viel Wildnis in unserer dicht besiedelten Landschaft möglich ist. Gleichzeitig zeigen die Konflikte, wo wir Menschen unseren Umgang mit Gewässern überdenken müssen und wo Grenzen der Entwicklung einer Tierart sind.

 

Frau Gstöhl zeigte uns ein Biberfell und einen Biberschädel. Auffallend sind die Nagezähne beim Biber, denn sie besitzen auf der Vorderseite eine Schicht aus orangefarbenem Schmelz (ein Stoff aus Eisen, der die Zähne hart macht).Biber sind sehr gut an das Leben im Wasser angepasst: Während die Vorderfüße geschickt wie Hände greifen können, sind die Zehen der Hinterfüße mit Schwimmhäuten ausgestattet. Die zweite Zehe der Hinterfüße ist mit einer Doppelkralle versehen, der so genannten Putzkralle, die wie ein Kamm zur Fellpflege dient.
Nase und Ohren können beim Tauchen verschlossen werden, und die Augen werden unter Wasser durch ein durchsichtiges Augenlid - die so genannte Nickhaut - geschützt.Biber brauchen Wasser: Sie leben an und in langsam fließenden und stehenden Gewässern, die mindestens 1,5 Meter tief sind.   Sie mögen vor allem Bäche und Seen, die von Auwäldern, in denen Weiden, Pappeln, Espen, Birken und Erlen wachsen, umgeben sind.

 

Was für ein spannender Nachmittag und was für ein interessantes Tier dieser Biber doch ist. Hoffen wir, dass ein Zusammenleben möglich sein kann und bleibt.

 

 

 

Auf den Spuren des 2. Grössten Nagetieres der Welt in Ruggell!